JASCHI KLEIN - DER WIND ALS VERBÜNDETER
Man spürt eine Luftbewegung, doch ihre Erscheinung bleibt dem menschlichen Auge verborgen. Wind bläst einem ins Gesicht, wir stemmen uns dagegen, und Gegenwind verheißt nichts Gutes. Zweige wiegen sich im Windhauch, eine Böe kräuselt die Wasseroberfläche oder ein Orkan türmt Wellenberge auf. Masten werden vom Sturm geknickt - all dies sind vertraute Bilder, die die Vielgestaltigkeit des Windes zum Ausdruck bringen.
Die Windskulpturen, die Jaschi Klein über einen Zeitraum von zehn Jahren geschaffen hat, thematisieren dies ebenso wie ihre Fotografien. Mit dem Phänomen des Windes hat sich die Künstlerin nicht nur in raumgreifenden Installationen in der freien Natur auseinandergesetzt, sondern auch in großformatigen Momentaufnahmen. Auf diese Weise sind eigenständige Arbeiten entstanden, die deutlich machen, wie differenziert die Windböen einzelne Teile der Installationen streifen, heben oder senken. Die Fotografien zeigen künstlerische Intervention und Landschaft als eine Einheit, bei der Jaschi Klein hinter ihrem Werk zurücktritt. Der Wind, die Schatten auf dem Sand oder auch Spiegelungen im Wasser formen ein eigenes künstlerisches Konzept; der konkrete Ort wird zu einer archaisch anmutenden Gegend.
Jaschi Klein gelingt es, uns über die Kunst näher an die Natur heranzuführen und elementare Zusammenhänge erfahrbar zu machen. So zeigt auch diese Aufnahme die Windskulptur als künstlerischen Eingriff in die Landschaft und verkörpert gleichzeitig weit mehr als eine Dokumentarfotografie. (Maren Welsch in: "bewegt". Kunst in der Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein, Bd.01, Kiel 2013, S. 36)

Inventarnummer: st2012-3103

Signatur: signiert (unter der Abb. Rechts: Jaschi Klein)

Signatur: betitelt (unter der Abb. Links: Wind Installation, Werkgruppe 2)

Abbildungsrechte: Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein

Ikonographie:

Natur