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Das Paar/ Selbst mit Dorothea Ehrich

Objektbezeichnung:Gemälde
erweiterte Objektbezeichnung:Doppelportait
Sachgruppe:Malerei
Künstler:
Ralfs, Hans
Ort:Deutschland
Datierung:1925
Maße:H: 84 cm, B: 95 cm
Material:Leinwand
Technik:Malerei
Öl
Stil:Klassische Moderne
Expressionismus
Über die letzten Lebensjahre des Künstlers Hans Ralfs schreibt Friedrich Ernst Struwe unter der Überschrift "Hans Ralfs. Ein schwieriges Leben" in der Veröffentlichung "Hans Ralfs - Neustädter Bilder" von 1999: "?? Eine ausgeprägte Scheu vor Bindungen führte zum Scheitern der beiden Verlobungen, auch sein Lebenswandel dürfte dazu beigetragen haben. Als auch seine Freunde sich von ihm wandten, verlor Ralfs den letzten Halt. Er wußte, wohin er trieb, sich dagegen zu wehren, war ihm nicht gegeben. ??".

Sein schwieriger, oft durch Aufenthalte in Kliniken unterbrochener Lebensweg war wohl der Grund dafür, dass Ralfs' Bedeutung für die kunstgeschichtliche Entwicklung Schleswig-Holsteins lange Zeit fast unbeachtet blieb. Hinzu kam, dass der Maler durch die langen Krankenhausaufenthalte in künstlerischer Hinsicht fast in eine fast vollständige Isolation geraten war. So blieb es der neueren kunstwissenschaftlichen Arbeit vorbehalten, diese für Schleswig-Holstein so wichtige Künstlerpersönlichkeit wieder oder neu zu entdecken. Zahlreiche seiner Werke befinden sich noch heute in Privatbesitz, sind z.B. in der Zeit der Aufenthalte in der Klinik Neustdt/ Holstein über den Verkauf im Laden des Glasermeisters Ernst Hacker in alle Winde verstreut. Um so bedeutsamer sind die Arbeiten, die sich heute in öffentlichen Sammlungen und den Museen vorallem in Kiel, Flensburg und Husum befinden.

Das Doppelportrait "Das Paar" - ein Selbstportrait mit seiner ehemaligen Verlobten, der Lehrerein Dorothea Ehrich aus Neumünster - ist vermutlich um 1925 entstanden, und zeigt das hohe künstlerische Vermögen des bislang verkannten und nicht wahrgenommenen Malers. In einer Phase ausgeprägter manisch-depressiver Verstimmung hatte sich Ralfs im Sommer 1924 von ihr getrennt - das Portrait ist seine Form der Reminiszenz an eine gelebte und erlebte zwischenmenschliche Verbindung, die es in Ralfs' späterem Leben nicht mehr geben sollte.

Literatur:
  • Lengsfeld, Klaus (Hrsg.): Kunst um 1900 in der Sammlung Dr.Paul Wassily (=Schriften des Nordfriesischen Museums Nissenhaus, 21), Husum, 1984
  • Wolff-Thomsen, Ulrike (Hrsg.): "Ich muß ja??sammeln!" Die Kunstsammlung des Malerfreundes, Wagnerianers und Arztes Dr.Paul Wassily (1868-1951) in Kiel. Sonderveröff. der Ges. für Kieler Stadtgeschichte, Bd.54, Kiel: Ludwig, 2006
  • Struwe, Friedrich Ernst / Uwe Haupenthal: Hans Ralfs-Neustädter Bilder (=Schriften des Nordfriesischen Museums Nissenhaus), Neustadt in Holstein, 1999
  • Struwe, Friedrich Ernst: Hans Ralfs - Wege und Irrwege (=Schriften des Nordfriesischen Museums Nissenhaus), Neustadt in Holstein, 2003
  • Lengsfeld, Klaus (Hrsg.) / Nordfriesisches Museum Nissenhaus (Hrsg.): Hans Ralfs (1883-1945)- Ein Künstlerschicksal in Schleswig-Holstein (=Schriften des Nordfriesischen Museums Nissenhaus), Breklum: Breklumer Verlag, 1998

Inventarnummer: B 981

Signatur: signiert (u.re.: H.R.)

Fotograf: Ehlert, Sönke

Abbildungsrechte: Museumsverbund Nordfriesland


Ikonographie:     
Doppelporträt
     
Selbstbildnis