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Entwurf für einen Deckenfries im Palais von Prinz August

Objektbezeichnung:Zeichnung
Sachgruppe:Zeichnung / Grafik
Künstler:
Schinkel, Karl Friedrich
Datierung:1815
Maße:H: 21 cm, B: 35,5 cm
Material:Papier
Technik:Bleistift
Feder
Stil:Klassizismus
Beide Blätter zeigen Detailskizzen zu Raumausstattungselementen. Auf dem mit Nr.3 bezeichneten Blatt sind liegende C- Spangen mit eingerollten Enden, die in Blattrosetten auslaufen, zu sehen. Die Spangen werden durch einen Ring miteinander verbunden, der auch ein hängendes zweistufiges Blattornament mit Blüte, hält. Ein profiliertes Abschlussgesims mit reichem Dekor schließt den Fries ab, der oberhalb einer Tapete verlaufen sollte. Schinkel hat zunächst ein Grundraster aufgezeichnet, in dem er das Ornament teilweise eingebaut hat und konstruiert hat. Trotz dieser sparsamen Ausführung konnte der ausführende Handwerker alle wichtigen Details aus dieser Zeichnung entnehmen. Schinkel verlangte zunächst Proben, die "bis zum Ende May" vorgelegt werden sollten. Ursprünglich sollten die Dekore in Zinn ausgeführt werden, was Schinkel nachträglich zugunsten der günstigeren "Holzmasse" in seinen Bemerkungen änderte. Eine kosten sparende Alternative mit gleichem Effekt.
In Holzmasse sollten auch die auf dem mit "No.1" bezeichneten Blatt dargestellten Ornament-Details eines Deckenfrieses ausgeführt werden. Die Zwickel der aneinandergereihten, sechsblättrigen Medaillons werden mit Blattkelchen ausgefüllt, die in einer Kugel zusammenlaufen und die Medaillons trennen. Auch hier findet man genaue Anweisungen zu Länge und Material von Schinkel.
Beide Blätter gehören zusammen und sind sehr wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Raumausstattung des Palais von Prinz August von Preußen in der Wilhelmstraße 6 in Berlin entstanden (Tanzsaal ?). Schinkel erhielt 1815 den Auftrag das 1. Obergeschoß dieses Palais umzubauen. Es war sein erster größerer Auftrag für Innenraumgestaltungen. Für die neun Räume fertigte er Entwürfe an, die bis 1817 ausgeführt wurden. Neben Gesamtansichten haben sich zahlreichre Detailentwürfe erhalten, die wiederum den Handwerkern zur Orientierung dienten. In diesen Kontext gehören die beiden Zeichnungen. Sehr detailliert hat Schinkel seine Vorstellung der Ausführung bezüglich Farbe und Form mit Tinte auf das Blatt geschrieben. Das Palais wurde im 2.Weltkrieg zerstört.
T.A.

Literatur:
  • Sievers, Johannes: Karl Friedrich Schinkel. Das Palais des Prinzen August von Preußen., Berlin, 1963
  • Staatliche Museen zu Berlin: Karl Friedrich Schinkel 1781-1841, Berlin, 1980

Inventarnummer: 2000-274b

Signatur: beschriftet (o.l. von Schinkel: Dies. Verzierung beträgt zusamen 61)

Signatur: beschriftet (u. von Schinkel: 1 Laufender Fuss zu veranschlagen, Holzmasse und echt gold.)

Signatur: nummeriert (o.l. in Rot: No 1)

Signatur: Stempel (verso: Ch D)

Abbildungsrechte: Museum Behnhaus/Drägerhaus


Ikonographie:     
hist. Gebäude, Örtlichkeit, Straße