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Beet, Seebüll |
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Martin Rosz erfindet Geschichten von Bildern und Menschen in höchst eigenwilligen Kombinationen. Die Umwelt wird ihm zum Gegenstand, Rätselfragen daran zu richten. Scharfe Beobachtung und ironische Distanz kennzeichnen seine Werke, aber auch liebenswürdige Ironie, mit der er seine Themen auf den Punkt bringt. Alles ist ihm Ausgang dieser Befragung, sein eigenes Werk ebenso wie das fremder Künstler. Unser bildmäßiges Blatt stellt eine solche Doppelbefragung dar. Einerseits lenkt der Künstler auf Umwegen die Aufmerksamkeit auf sich selbst, andererseits auf einen Maler, dessen Werk ihm gleichermaßen fragwürdig und faszinierend ist. Rosz nimmt einen Textbogen des Kataloges zu seiner Ausstellung, die der Kunstverein Münster 1979/80 veranstaltete. Ein Hinweis - doch Brechung ins Ironische: Es ist ein verdruckter Bogen und damit eine unbrauchbare Information, Makulatur. Das mehrfach überdruckte Papier bringt neue Strukturen, der Text wird unleserlich, verschlüsselt sich, die Abbildungen verlieren ihren wieder erkennbaren Inhalt. Rosz im Verborgenen. Darüber nun ist mit breitem Pinsel eine Ovalform gemalt; leuchtend, fast bunt sind die Farben. Die Schrift am Rande links gibt Auskunft darüber, was dies Oval bedeutet: Beet/Seebüll. Eine verschmitzte und wiederum gebrochene Huldigung an den Maler der Stilleben, der Beete voll glühender Sommerblütenfarben, an den Besitzer jenes einmal als weltverlorenes Refugium gedachten, nun zum Wallfahrtsort gewordenen Hofes mit dem blumenstrotzenden Beet, dessen Muster EA macht, Emil und Ada, eine Huldigung an Nolde also. Ohne daß er präsent ist, wird doch auf ihn Bezug genommen, ohne daß seine Kunst direkt zitiert wird, ist sie dennoch wirksam. Wenn nicht in ihrer eigentlichen Form, dem Aquarell, dem Ölbild - so doch in dem, was ihr zugrunde liegt: Beet/Seebüll. G. G. Literatur:
Inventarnummer: 1987-15 Signatur: bezeichnet (u.l.: Beet/Seebüll/Rosz 86) Signatur: bezeichnet (u.r.: Seebüll 12.37 M. Rosz) Abbildungsrechte: Kunsthalle St. Annen
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