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Planetarium der astronomsichen Uhr aus der Marienkirche |
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Über einem geschmiedeten Tragwerk, bestehend aus einem von der zentralen Zeigeröffnung ausstrahlenden griechischen Kreuz, dessen vier Arme untereinander durch einen inneren konzentrisch sitzenden Semizirkel und zusätzlich durch einen breiten azentrisch verlaufenden Bandeisenring, auf dem die Brettstücke mit den Tierkreiszeichen aufliegen, versteift werden, folgt in mehreren Schichten das hölzerne Leistengerüst. Dieses besteht aus drei flachen konzentrischen Ringen sowie acht kräftig profilierten Radialleisten in architektonisierter Gestalt (Strebepfeiler mit Wasserschlägen), die jeweils paarweise zwischen den vier Achsleisten angeordnet sind und mit diesen zusammen die Scheibe des Planetariums in zwölf Sektoren unterteilen. Jeder Sektor besitzt 30 Gradstriche, so daß der äußere Vollkreis insgesamt 360 Grad aufweist. In der Nacht des 1. Mai 1407 wurde die zwei Jahre zuvor neu errichtete astronomische Uhr in der Marienkirche durch ein Feuer weitgehend zerstört. Zu den damals erneuerten Teilen gehörte der Scheibenring mit den qualitätvollen Flachreliefen der zwölf Tierkreiszeichen. Hervorzuheben ist die größtenteils naturgetreue Wiedergabe von Anatomie und Proportionen der Zodiakus-Bilder, mit Ausnahme von Steinbock und Schütze, die als Fabelwesen, letzterer als Kentaur, ausgebildet sind. Sichere Bewegungs- und Haltungsmotive kennzeichnen die figürlichen Darstellungen, deren modische Kostümierung (taillierte Kleider, weite Ärmel, enganliegende Beinlinge, Dusing, Schnabelschuhe, Kopfputz) in Verbindung mit der Formensprache des fortgeschrittenen Weichen Stils eine kunstgeschichtliche Einordnung in den Jahren um 1410 nahelegt. Vorbildlich wirkte der 1404-1407 ausgeführte großfigurige steinerne Skulpturenzyklus am Bremer Rathaus, der Johannes Junge beziehungsweise seiner Werkstatt zugeschrieben wird (vgl. Conrades 1932; Paatz 1958). Nach Albrecht 2005, Kat. Nr. 34 Literatur:
Inventarnummer: 1892-145a Signatur: Inschrift (inneren Leiste des Tierkreiszeichenringes: [Steinb: trukn: u: kalt], Wassrm: feucht: heis, Fisch: feucht: u: [kalt], Widder: t[ruk]n: u: heis:, Stier: t[r]ukn: und: k[alt], Zwilling: feucht: und: heis:) Signatur: Inschrift (inneren Leiste des Tierkreiszeichenringes: Krebs: feucht: und: kalt:, Löw: trukn: und: heis:, J[ungfrau: trukn: u: k]alt:, Waag: feucht: u: heis:, Scorp[ion][feucht: u: kalt], [Schü]tz: [trukn] u: heis) Abbildungsrechte: St. Annen-Museum
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