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Die Malerei und die Liebe, Entwürfe für die Ausmalung im Kuppelsaal im neuen Palais in Pillnitz |
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Die Zeichnung stellt einen Entwurf für die Ausmalung der Flächen oberhalb des Gebälks und unterhalb der Kuppel im sog. Kuppelsaal des Neuen Palais in Pillnitz bei Dresden dar. Das Palais ist zwischen 1818 und 1826 von F. C. Schuricht erbaut worden. Die Ausmalung einzelner Partien im Kuppelsaal übernahm Carl Vogel v.Vogelstein, Köngl. Sächsischer Hofmaler und Professor an der Akademie der Künste in Dresden, 1822-1824. Themen waren die Malerei, die Architektur, die Bildhauerkunst und die Musik. In den vier Pendentiefs sollten Poesie, Philosophie, Liebe und die Chariten (Aglaia, Euphrosyne und Thaleia) dargestellt werden. Mehrere Entwurfszeichnungen haben sich dazu noch im Kloster St. Ottilien erhalten. Die vorliegende, sorgfältige Ausführung ist sicherlich zur Vorlage für den Auftraggeber angefertigt worden. Die zur Ausmalung zur Verfügung stehende Fläche hat eine segmentbogige Form. Diese folgt im Binnenaufbau der Renaissance-Groteskenmalerei in Italien. Vor einem Goldgrund sitzt in der Mitte unter einem Rundbogen eine Personifikation der Künste mit Palette und Buch in der Händen. Links hält ihr ein Engel eine Leinwand entgegen, daneben sitzt ein Putto zeichnend vor einem antiken Marmorkopf. In den Zwickeln sind in Grisaille-Ranken eingefasste und bezeichnete Porträtmedaillons zu erkennen, links: "Michelangelo Buonarotti" und "Raphael Sanzio D Urbino". Die dreieckigen, anschließenden Felder werden von gerahmten Blattgrotesken auf Goldgrund getrennt. Unter dieser Zeichnung befindet sich der Entwurf für eines der konkav eingeschwungenen, dreieckigen Zwickelfelder. Eine Blütenborte rahmt das auf blauen Grund aufgelegte Hauptmotiv: Ein Engel mit wehendem roten Gewand begleitet von zwei Putten, von denen eines eine Leier trägt. Die Entwürfe wurden als Freskomalerei ausgeführt. Sie hoben sich besonders durch ihre Farbigkeit im Gegensatz zur weißen Architekturgliederung der Wände ab. Die Entwürfe stellen eine Kombination zwischen italienischen Grotesken und deutschen Renaissanceformen dar, was als eine typisch historistische Neorenaissancemalerei ausweist, die stark von der nazarenischen Malerei beeinflusst ist. Dies verwundert nicht, da Vogelstein sich zwischen 1813 und 1820 in Italien aufhielt, dort zum Katholizismus konvertierte und schließlich 1820 Professor an der Kunstakademie in Dresden wurde. Zwischen 1826 und 1830 malte Vogelstein in Freskomalerei auch die Kapelle im neuen Palais mit Szenen aus dem Marienleben aus. Das Blatt ist mit geprägten Goldstreifenpapier eingefasst und auf einen Karton aufgelegt. T.A. Inventarnummer: 2000-297 Signatur: bezeichnet (o.r.: Zu der Ausführung ist das Portrait von van Eyck angebracht) Signatur: bezeichnet (u.r.: Erste Entwürfe zu dem Deckenbildern in Pillnitz Vogel C.1821) Signatur: Stempel (Trockenprägestempel im Oval: HWC) Signatur: Stempel (verso: Ch D) Abbildungsrechte: Museum Behnhaus/Drägerhaus |
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