Nach der Grundsteinlegung unter Bischof Evermod 1154 begannen ab 1160 die Bauarbeiten am Chor. Der Kirchenbau wurde um 1220 mit der Südvorhalle vollendet. In der 2. Hälfte des 13. Jhd. kam der Kreuzgang und auf der Nordseite das Kapitelhaus der Prämonstratenser-Chorherren, 1380 die Lauenburger Kapelle hinzu. Das Bauwerk ist eine dreischiffige romanische Basilika mit Querhaus, gotischem Kreuzgang und wuchtigem Westturm. Dem Turm sind zu beiden Seiten 2 querhausartige Anbauten angefügt. Über der Vierung erhebt sich ein hoher Dacreiter Bei Restaurierungsarbeiten in den Jahren 1876-1881 wurden bis auf die Lauenburger Kapelle auch die gotischen Kapellenanbauten beseitigt. Ein Brand im August 1893 zerstörte große Teile des Doms, der nachfolgende Wiederaufbau dauerte bis 1899. Im Rahmen einer umfangreichen Restaurierung 1953-1966 wurde der ursprüngliche Zustand des Bauwerkes wieder hergestellt. Zur reichhaltigen Innenausstattung des Doms gehört u. a. das älteste Chorgestühl Norddeutschlands, der frühbarocke Hochaltar von 1629 des Bildhauers Gebhard Jürgen Titge sowie der ebenfalls von Titge im gleichen Stil geschaffene herzogliche Epitaph von August von Sachsen-Lauenburg und seiner Ehefrau Katharina, die Renaissancekanzel von 1576 und die aus dem 13. Jhd. stammende Triumphkreuzgruppe. Der spätgotische geschnitzte Flügelaltar stammt aus der Lübecker Werkstatt von Hermann Rode, dessen Tafeln rückseitig von Hinrich van Kroghe bemalt sind. Seit 1978 befindet sich im Innenhof des Kreuzgangs ein Nachguss von Ernst Barlachs "Bettler".
(8 Ratzeburg)

Inventarnummer: Ratzeburg 8
alte Inventarnummer: LB 1746-1930

Signatur: betitelt Wo: u. M. Was: DER DOM ZU RATZEBURG.

Signatur: bezeichnet Wo: u. M. Was: Verlag d. Tiedemannschen Hof-Steindr. z. Rostock.

Abbildungsrechte: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek - Landesgeschichtliche Sammlung

Ikonographie:

Kirchenbau und Ausstattung (Sakralbau)

Dargestellter Ort:

Ratzeburg