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Hl. Familie - Außenseite einer Tafel der Predellenflügel des Antwerpener Marienretabels |
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Auf den ursprünglichen Predellenflügeln mit jeweils vier Gemäldetafeln waren innen Szenen aus dem Leben Joachims und Josephs, außen über beide Flügel hinweggehend die Hl. Sippe dargestellt. Im Sammlungsbestand befinden sich jetzt außer den Gemäldetafeln mit der Hl. Familie (7568a) und der Verkündigung an Joachim (7568b) ebenso jene zwei Tafeln von der Außenseite des rechten Predellenflügels, die Anna im Beisein ihrer drei Ehemänner Joachim, Salomas und Kleophas (1988-5) sowie Maria Salome mit Zebedäus, Jakobus Maior und Johannes Evangelista (1988-6) zeigen. Auf der Außenseite der Predellenflügel agieren vor einer weiten Hügellandschaft, deren hochliegender Horizont die einzelnen Tafeln zu einer Gesamtkomposition zusammenbindet, die in lebhaften Farben vorgestellten Gestalten der Hlg. Sippe auf schmalen bildparallelen Rasenbänken. Sie füllen mit ihren Körpern den ihnen zubemessenen Spielraum nahezu vollständig aus und führen in ausgesprochener Nahsicht die koloristische Palette und wohlkalkulierte Lichtregie des Malers vor Augen. Von diesen durch stoffliche Reize und dingliche Detailfülle ausgezeichneten Figurengruppen und Staffageelementen des Vordergrundes hebt sich die in ihren Farbwerten eher diffus und tonig aufgefaßte Hintergrundsszenerie deutlich ab. Neben warmen Erdfarben dominieren dort Blau- und Grüntöne, die der Architektur- und Landschaftskulisse den ästhetischen Charakter einer vereinheitlichenden Raumfolie beimessen. Wie auf den Gemälden des Retabels in der Marienkirche werden im Kostümlichen der Figuren delikate Farbkontraste in dem Nebeneinander von leuchtendem Rot und Gelb, mildem Rosa und Hellblau sowie dem ins Blaue changierenden Weiß ausgekostet. Die Pinselführung offenbart in den auf Nahsicht angelegten Partien des Vordergrundes einen eher graphischen Duktus, während im Hintergrund die Linie zugunsten der farbigen Fläche stärker zurücktritt. An Stellen, an denen der Farbauftrag lasierend ist, wird die Strichelung der Unterzeichnung erkennbar. Im Zuge der 1960-1963 durchgeführten Restaurierung wurden auf einer Kartusche des Bogenkämpfers im Hintergrund des (Schrein-) Flügelgemäldes mit der Darstellung der Vermählung von Joachim und Anna die Initialen P (oder R [?]) und C (oder G [?]) entdeckt, die Hasse 1970 und Wittstock als bislang nicht sicher bestimmtes Künstlermonogramm deuteten, die sich jedoch möglicherweise mit Pieter Coecke van Aelst auflösen lassen. Aus: Albrecht 2005, Kat. Nr. 173 Literatur:
Inventarnummer: 7568a Abbildungsrechte: St. Annen-Museum
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