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Cimon und Pero |
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Cimon sitzt auf einer Steinplatte am Boden. Seine Tochter Pero umschließt mit der Rechten ihre Brust und nährt ihren Vater wie einen Säugling. Beham hat das Paar vor einen Schandblock mit zwei Löchern, bestimmt für die Fesselung der Füße, gesetzt und neben eine Säule, die Cimon als Stütze dient. Der große Rundbogen an der Wand des dunklen Kerkers umfängt die beiden Personen. Der alte Mann ist vom Hungertod bedroht. Seine Tochter rettet ihm das Leben, indem sie ihm die Brust gibt. Die Geschichte von Cimon und Pero war in der frühen Neuzeit weit verbreitet; in fast jedem Land gab es einen Reimvers dazu, der inhaltlich leicht variieren konnte. Der Ursprung dieses Motivs wird etwa im Jahr 181 v.Chr. vermutet, da zu dieser Zeit über dem Gefängnis, in dem Cimon sich befand, ein Tempel gebaut wurde. Quelle für dieses Thema ist Valerius Maximus, ein römischer Schriftsteller zur Zeit des Tiberius (42 v.Chr.-37 n.Chr.). Seine Schrift Factorum et dictorum memorabilium libri, IX enthält eine große Anzahl moralischer Erzählungen guter und schlechter Gesinnung. Diese Schrift erfreute sich in der Antike und darüber hinaus bis in die Barockzeit großer Beliebtheit. In dem Motiv, das als Caritas Romana bekannt ist, verbinden sich antike Vorstellungen mit solchen der christlichen Nächstenliebe. Pero vollbringt gleichzeitig drei der sieben Werke der Barmherzigkeit: Gefangene besuchen, Hungrige speisen, Durstige tränken. Durch die Befolgung dieser Werke erhofften sich die Gläubigen, am Tage des Jüngsten Gerichts zu den Seligen zu gehören. (nach Maren Langenbach / Renate Voß, in: Ausst.-Kat. Des Menschen Gemüt ist wandelbar. Druckgrafik der Dürer-Zeit, Kunsthalle zu Kiel 2004, S. 242) Literatur:
Inventarnummer: A.B. 97 Signatur: bezeichnet und datiert (o. l. auf einer Tafel: 1544, H S B) Signatur: bezeichnet (r. vertikal: ICH LEB VON DER BRVST MEINER DOCHTER) Signatur: bezeichnet (unten: CZINMON) Abbildungsrechte: Kunsthalle zu Kiel
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