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Annen-Altar |
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Die Herkunft des Altares ist unbekannt; vermutlich handelt es sich um einen kleinen Privataltar. Er wurde 1869 aus der Sammlung des Lübecker Bürgermeisters Carl Ludwig Roeck (1790-1869) erworben, der zahlreiche Werke des Mittelalters zusammengetragen hatte. Er war einer der Initiatoren des ersten Denkmalschutzgesetzes in Deutschland, das 1818 in Lübeck nach dem Abriß der Burgkirche zur Rettung der mittelalterlichen Altäre erlassen wurde. Die Mitteltafel zeigt das Motiv der Anna Selbdritt, d.h. der Mutter Anna als Matrone mit der mädchenhaften Maria und dem Christuskind, eine Gruppe, die vor allem im 15. Jahrhundert verehrt wurde. Die Darstellung wird von einem großen steinernen Thron mit transparenten Achatsäulen beherrscht. Auf den Konsolen der oberen Säulen stehen rechts und links Wappenhalter mit nicht mehr zu identifizierenden Familienwappen.Vor einem reichen Brokatvorhang sitzt frontal die Hl. Anna mit einem aufgeschlagenen Buch, das sie als Erzieherin der Maria kennzeichnet. Maria mit dem Kind sitzt ihr zu Füßen auf den Stufen des Thrones, die mit einem Orientteppich belegt sind. Thron, Teppich und Behang sind weltliche Herrschaftszeichen, die den Heiligen zugeordnet werden und ihre Bedeutung unterstreichen; die Engel hingegen, die der Anna rechts und links des Thrones dienen, weisen die Szene dem himmlischen Bereich zu, ebenso die Säulchen, in denen sich das Licht bricht. Auf den Seitenflügeln wird das Stifterpaar kniend dargestellt, das von seinen Schutzheiligen, Petrus und Barbara, der Anna empfohlen wird. Die zeitgenössische Kleidung weist sie, im Gegensatz zu den Heiligen, der diesseitigen Welt zu. Die geschlossenen Flügel zeigen den Evangelisten Johannes und den Apostel Paulus, vermutlich weitere Patrone der Stifter. Die Gestaltung der Figuren orientiert sich wohl an Werken von Dierick Bouts und dem Meister der Ursulalegende (Wittstock), das Kompositionsschema dagegen lehnte sich an Arbeiten von Memling (Hasse) an. Der Altar ist auf der unteren Rahmenleiste datiert. Die Zahl 1488 ist nur schwach zu lesen, sie wurde übermalt, später wieder freigelegt, dabei aber beschädigt. Heise/Vogeler 1993, Kat. Nr. 8 Literatur:
Inventarnummer: 7429 Signatur: datiert (unteren Rahmenleiste der Mitteltafel) Abbildungsrechte: St. Annen-Museum
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